Ehrung der Schiedsmänner durch den Direktor des Amtsgerichts Lingen

Papenbrock: Die Lengericher sind ein friedfertiges Volk
Wilhelm Brans neuer Schiedsmann für die Samtgemeinde Lengerich - Dank an Wilhelm Papenbrock und Karl-Heinz Köbbe

el LENGERICH. Der Schiedsmann ist ein ehrenamtlichtätiges Organ der Rechtspflege, das in der Öffentlichkeit nur wenig bekannt ist.
Dieses wurde jetzt beim Schiedsmännerwechsel in der Samtgemeinde Lengerich deutlich. Nach fünf- beziehungsweise zehnjähriger Amtszeit wurden die bisherigen Schiedspersonen Wilhelm Papenbrock und sein Stellvertreter Karl-Heinz Köbbe von ihrer Aufgabe entpflichtet. Künftig wird Wilhelm Brans aus Wettrup als Schiedsmann fungieren und durch Hermann Albers aus Bawinkel vertreten.
In einer Feierstunde im Rathaus Lengerich dankte Samtgemeindebürgermeister Matthias Lühn den bisherigen Amtsinhabern für das ehrenamtliche Engagement. Mit den Nachfolgern habe man eine gute Wahl getroffen war sich Lühn sicher, und wünschte "wenige Fälle".
Dass dieses so sein dürfte, zeigte sich Wilhelm Papenbrock aus eigener Erfahrung zuversichtlich. "Die Lengericher sind ein friedfertiges Volk", so die Bilanz des bisherigen Schiedsmannes, der
kaum aktiv werden musste. Viele Streitigkeiten würden schon im Vorfeld "zwischen Tür und Angel" entschieden.
"Sehr oft werden Streitigkeiten direkt vor das Gericht getragen, obwohl diese vom Schiedsmann außergerichtlich geklärt werden könnten", warb Dr. Michael Schwickert Direktor des Amtsgerichts Lingen, für eine verstärkte Nutzung der Möglichkeiten. Der Schiedsmann habe die Aufgabe der Streitschlichtung in bestimmten Strafsachen und bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten. "In etwa der Hälfte der Fälle kommt es meist so schon zur Einigung", unterstrich Berthold Weihs, Dienststellenleiter des Amtsgerichts Lingen, die entsprechenden statistischen Erfahrungen.
Wegen Hausfriedensbruchs, Beleidigung, Verletzung des Briefgeheimnisses, Körperverletzung, Bedrohung und Sachbeschädigung ist die Erhebung einer Privatklage des Verletzten mit dem Ziel der Strafverfolgung erst zulässig, nachdem ein Sühnevergleich vor dem Schiedsmann erfolglos geblieben ist, erläuterte Amtsgerichtsdirektor Schwickert beispielhaft die Vielzahl der Einsatzmöglichkeiten eines Schiedsmannes. Es werde kein Urteil gefällt, und beide Seiten können ihr Gesicht wahren. Für den Schiedsmann bestehe Amtsverschwiegenheit.
Auf die neue Aufgabe als Schiedsmann wurde Wilhelm Brans aus Wettrup, 63 Jahre alt und ehemaliges Vorstandsmitglied einer Volksbank im Osnabrücker Land, sowie Hermann Albers (50), Vermessungsingenieur bei der GLL in Meppen, durch Michael Schwickert förmlich verpflichtet.

Ehrung für Lingener Schiedsmänner

Rainer Bartsch und Jürgen Beranek bearbeiten jährlich ehrenamtlich 10 bis 15 Fälle

kls LINGEN. Im Beisein von Lingens Oberbürgermeister Heiner Pott ehrte der Direktor des Amtsgerichtes Lingen, Dr. Michael Schwickert, die beiden Schiedsmänner Jürgen Beranek und Rainer Bartsch. Gleichzeitig überreichte er beiden jeweils eine Urkunde des Präsidenten des Landgerichts Osnabrück.
"Ihre Tätigkeit ist in der Öffentlichkeit noch zu wenig bekannt. Die Richter sehen in den Schiedsmännern auf jeden Fall keine Konkurrenz", so Schwickert in seiner Dankesrede.
Oberbürgermeister Heiner Pott dankte den Schiedsmännern anschließend ebenfalls für ihre ehrenamtliche Tätigkeit und überreichte ein Bild der Stadt. "Anders als in einem normalen Gerichtsverfahren gibt es beim Schiedsmann eigentlich nur Gewinner", so Pott weiter. Es sei außerdem eine gehörige Portion Menschenkenntnis für dieses schwere Amt erforderlich. Auch opfere ein Schiedsmann sehr viel Freizeit.
Beide Schiedsleute berichteten anschließend aus ihrer Arbeit. Im Schnitt bearbeiten beide jährlich 10 bis 15 Fälle — ehrenamtlich.
Der Geschäftsleiter des Amtsgerichts betonte zudem, dass das Amtsgericht Lingen auf einer Homepage die Anschriften aller Schiedsleute im Bezirk vorhalte.
Die Schiedsmänner werden dabei vom Rat der Stadt ernannt.,, Das Amtsgericht wirkt nur dann mit, wenn ein Schiedsmann ganz und gar nicht den Vorstellungen des Gerichtes entspricht", erklärte Schwickert.

Auszeichnung für Bernhard Arns
Schon viele Konflikte gelöst: Zehn Jahre als Schiedsmann in Emsbüren tätig

EMSBÜREN. Für seine zehnjährige Tätigkeit als Schiedsmann in der Gemeinde Emsbüren ist Bernhard Arns in einer kleinen Feierstunde im Rathaus geehrt worden.
"Die Aufgabe der Schiedspersonen besteht darin, zur Vermeidung gerichtlicher Auseinandersetzungen festgefahrene Konflikte durch Verhandlungsgeschick aufzubrechen und dadurch kleinere privatrechtliche Streitfälle zu beenden. Für den Schiedsmann besteht dabei die Pflicht zur Amtsverschwiegenheit und Unparteilichkeit. Die Schiedsperson wird vom Gemeinderat gewählt", erklärte Dr. Michael Schwickert, der Direktor des Amtsgerichts Lingen. Er dankte Bernhard Arns für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement und überreichte ihm eine Urkunde. Dank kam auch von Emsbürens Bürgermeister Bernhard Overberg: "Sie sind in der Bevölkerung bestens bekannt, und Ihnen wird vertraut. Sie erfüllen somit ideale Voraussetzungen für das Schiedsamt."
Bernhard Arns verwies darauf, dass es im Rahmen seiner Tätigkeit wichtig sei, eine lockere Atmosphäre zu schaffen und immer im Gespräch zu bleiben, "Schon dadurch können viele Streitigkeiten im Vorfeld ohne offizielles Verfahren beigelegt werden."